Leseprobe: Martin Solotruk Plankton der Gravitation und andere Gedichte IAus der Leere rauschtlebensspendender Most,die Zeit voneinanderam hellen Tagzog die sonnendurchflutete Stilleunter plötzlich kopulierendem Druckviskosiierte sie,aus dem sonnigen Nichts nahm sie an Gewichtund jetzt neigt sie sich zur Kernzerstreutheit,der Kurve ihrer Verkörperlichungsie verdichtet sich bis hin zur Stromlinie des Flusses,spulenhaft dreht sie die schlichte Entladung umbis hin zur Flut,vom Überfluss für alle staunende Münder. IIAus der Lockerungder bislang unbewussten Membranendirekt in unseren Wahrnehmungstraktknirscht der dringlichste Akkord,lebensspendender Most,die Zeit voneinanderund aus der spielerischen Schlinge immer unaustobender…mit brabbelndem Sprudeln,manifestiert es sich immer erzählenderin den Trichterund die Spiralendas konzentriert freie Ich,der aufhellende, unbefleckte Keimdes immer-anwesenden lebendigen Bewusstseins. IIIEs gärt eruptivdurch exponierte Gesten,es ruft die Aufmerksamkeit von uns allen herbeidie Ohren haben, um zu hören,die Augen haben, um zu sehen,lebensspendender Most,die Zeit voneinander. Illustration: Ambrosius Bosschaert der Ältere, Blumen Stillleben, 1614, Wikipedia. Die Übersetzerin bedankt sich bei dem Literaturfond in Bratislava für Förderung der Übersetzung des Werkes ins Deutsche.